Michl schnappt sich eine Wurst, stopft sie sich in den Mund.
MARIE Der Höhner hat übrigens Anzeige bekommen.
MICHL Wegen der Villa? Die paar Quadratmeter.
Naturschutzgebiet, so was Dummes.
MARIE Nicht die Villa. Die Wurst.
Es gab Phänomene in letzter Zeit.
Die Haut verfärbt sich und der Magen verkrampft.
MICHL Die Wurst schmeckt gut. Fertig aus.
Nur weil er so eine schöne Villa hat, wollen sie ihn nieder machen.
Der hat sich das alles mit ehrlicher Hände Arbeit verdient.
Die Menschen sind so scheiße.
MARIE Wir müssen.
MICHL Den Zipfl?
MARIE Nimm ihn. Buäh wie kannst du so was essen.
MICHL Ein Stern, der selbst den Sonnenball
An Glanz und Feuer überstrahlt,
Verkündet heute aller Welt,
Dass Gott im Fleisch erschienen ist.
Mahlzeit.
(Michl stopft sich eine Wurst in den Mund.)
Die Arbeit ruft.
Marie, deine Mütze sitzt schief.
Beim Dienstabzeichen bammeln die Fäden raus.
Und hör auf zu lächeln, sonst fangen sie gleich das Nörgeln an.
Das ist unsere Zelle. Mit unseren Insassen.
Bedenk mal, wie der Chef uns vertraut!
Sie betreten das Gefängnis. Die Zelle ist leer.
MARIE Sie sind weg!
MICHL Weg!?
MARIE Weg! Futsch! Abgehauen!
Katastrophe. Das ist eine Katastrophe!
(Kurze Pause.) Michl. Die Tür ist offen.
MICHL Der Chef hat gesagt, das ist eine Sicherheitstür.
Die geht von innen nicht auf.
MARIE Sag nicht, du hast die Tür nicht zugesperrt. Sag das jetzt nicht.
MICHL Sicherheitstür heißt für mich sicher.
Kann ich dafür. Scheißtechnik.
MARIE Meine Laufbahn! Wieso sperrst du die Tür nicht zu?
Ich will Rechtsanwältin werden.
MICHL Marie. Du wartest hier. Ich hol die Pistolen.
MARIE Gar nix machst du. Praktikanten mit Pistolen.
MICHL Wir kriegen doch eh einen Sechser im Zeugnis.
MARIE Mein Abitur! Mein Jura-Examen!
Nur weil der Kerl den Schlüssel nicht rumdreht.
MICHL Ruhe bewahren. Nicht hysterisch werden.
Ich hole die vollautomatische Schnellfeuerarmbrust vom Chef.
Die hat ein Fernrohr und trifft aus fünfzig Meter Entfernung.
[…]